Die städtische Sammlung für moderne Kunst in Venedig entstand im Jahre 1897 anlässlich der zweiten Ausgabe der Biennale. 1902 erwählt die Gemeinde Venedig Ca‘ Pesaro, einen prestigereichen Barockpalast, den Herzogin Felicita Bevilacqua La Masa der Stadt vor kurzem geschenkt hat, zum permanenten Sitz der Galleria Internazionale d’Arte Moderna.
Gleichzeitig werden in den Jahren von 1908 bis 1924 im Zwischengeschoß die historischen Ausstellungen Mostre Bevilacqua La Masa beherbergt, die im Gegensatz zu den Biennalen eine junge Künstlergeneration fördern, darunter Boccioni, Casorati, Gino Rossi und Arturo Martini. Die Kollektion wird im Laufe der Zeit durch Ankäufe und Schenkungen bereichert. Bei ersteren handelt es sich im Wesentlichen um die Werke, die die Gemeinde bei den venezianischen Biennalen ankauft: bis zu den 50er Jahren wird im Einklang mit der Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom die europäische Kunst bevorzugt, letztere hingegen erwirbt bei den Biennalen italienische Kunstwerke.
Ab den 60er Jahren richtet sich die neue Einkaufspolitik wiederum speziell auf diese Werke. Daraus ergibt sich insbesondere eine Zunahme der Werke der bereits zitierten Künstler, die mit den Mostre Bevilacqua La Masa und den damit verbundenen Kämpfen Ca‘ Pesaro als ein Zentrum berühmt gemacht hatten, das die Erneuerung in der italienischen Kunst fördert. Beträchtlich ist auch die Sammlung von Werken aus dem venezianischen 19. Jahrhundert. Was die Schenkungen anbelangt, so begannen sie mit der Schenkung zur Gründung der Sammlung im Jahre 1897 seitens des Fürsten Alberto Giovanelli, gefolgt von denen von Baron Edoardo Franchetti, Baron Ernst Seeger und Filippo Grimani, vor allem aber seitens des Venezianischen Industriellen- und Händlerverbandes. 1914 werden die kostbaren Wachsfiguren von Medardo Rosso angekauft, in den 60er Jahren der De Lisi-Nachlass, dank dem die Galerie mit Werken von Morandi, De Chirico, Carrà sowie Kandisky, Mirò und Matta bereichert wird und der die Lücken füllt, die die Ankaufspolitik der Gemeinde nach und nach, bis zur kostbaren Wildt-Schenkung aus dem Jahre 1990, hinterlassen hatte.